Bringt Covid-19 endlich ein flexibles Arbeiten auf den Weg? - ostjob.ch
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Bringt Covid-19 endlich ein flexibles Arbeiten auf den Weg?

Veröffentlicht am 06.07.2020 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch
flexibles arbeiten
Die Bereitschaft von Unternehmen, ihre Angestellten im Home Office arbeiten zu lassen, war in der Vergangenheit so gut wie nicht vorhanden. Covid-19 und die verordneten Quarantäneregeln haben jedoch erzwungenermassen dazu geführt, dass Home Office auf breiter Basis normal wurde.
Der Erfolg ist eindeutig
Auch wenn der Schritt sehr spontan und für die meisten Firmen und Mitarbeitenden völlig unvorbereitet kam: An vielen Orten funktioniert es deutlich besser als vorhergesehen, teilweise sogar ganz hervorragend. Auf der einen Seite haben die Mitarbeitenden sehr viel Flexibilität gezeigt. Auf der anderen Seite schätzen sie jetzt verschiedene Vorteile, die das Arbeiten zu Hause mit sich bringt. Alle Beteiligten müssen sich jetzt fragen, ob es zurück in den Büroalltag gehen soll oder ob nun wirklich ein flexibles Arbeitsmodell langfristig vorangebracht werden kann.

Die Zeit ist reif für flexibles Arbeiten
Der plötzliche Wechsel ins Home Office hat bei vielen Arbeitnehmenden Unsicherheiten und Ängste verursacht. Trotzdem haben sie ihren Job so gut wie möglich erledigt und auch Vorteile für sich erkannt. Sollten diese wieder wegfallen, könnte es zu Unzufriedenheit kommen, falls nicht gute Argumente für eine Wiederaufnahme des alten Arbeitsmodells sprechen.

Mehr Flexibilität wird ein bedeutender und notwendiger Teil der Arbeitswelt werden, auch wenn ein langfristiges Konzept anders aussehen wird als der erzwungene Weg ins Home Office durch Covid-19. Es ist nicht alles perfekt gelaufen, aber die jetzige Situation ist eine hervorragende Gelegenheit, neue Wege zu beschreiten. Zwar eignet sich nicht jedes Unternehmen und jeder Job dafür. Aber es wurde aufgezeigt, was alles möglich ist.

Die Unternehmen sind gefragt
Den Unternehmen kommt es zu, eine Entscheidung über das weitere Vorgehen zu treffen. Sie können die Wünsche ihrer Angestellten abweisen oder mehr oder weniger missmutig eine teilweise Arbeit im Home Office erlauben. Sie können aber auch eindeutig ja sagen und von selbst aktiv werden - mit Überzeugung und mit der Bereitschaft, alle Konsequenzen zu tragen.

Flexibles Arbeiten kann langfristig entwickelt und aufgebaut werden. Die Zeit nach dem Ende von Covid-19 ist eine ausgezeichnete Chance dafür. Ein negativer Entscheid hingegen sollte fundiert begründet und unter allen Beteiligten offen kommuniziert werden.

Flexibles Arbeiten ist mehr als Home Office
Viele Menschen gebrauchen Begriffe wie New Work und Remote Work, um die Zukunft der Arbeit zu beschreiben. Allerdings ist das alles noch schwammig und nicht mit konkreten Inhalten gefüllt. Flexibles Arbeiten wird aber nicht nur aus Home Office bestehen. Es geht nicht allein darum, dass die Angestellten nicht mehr im Büro erscheinen, um dort zu arbeiten. Im Vordergrund steht das Resultat. Da spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob die Arbeit im Büro, unterwegs oder zu Hause erledigt wird.

Allgemein werden örtliche und zeitliche Flexibilität gefordert sein, aber auch immer wieder Zusammentreffen von Teams für einen bewussten Austausch. Dafür müssen sich Mitarbeitende und Vorgesetzte gut vorbereiten und abstimmen sowie permanent Anpassungen vornehmen, um bessere Ergebnisse zu erzielen und die Produktivität zu erhöhen.

Führungskräfte müssen neue Wege beschreiten
Damit all dies möglich wird, kommen Führungskräfte nicht um ein Umdenken herum. Statt lediglich auf pünktliche Anwesenheit zu kontrollieren, sind Vertrauen und Respekt gegenüber den Mitarbeitenden gefragt. Mit einer offenen Kommunikation über Erwartungen und dauerhafter Unterstützung wird Führung dann zu einer Art Coaching.

Covid-19 hat gezeigt, dass flexibleres Arbeiten möglich und erfolgreich ist. Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, kann eine neue Form der Arbeit Wirklichkeit werden.